Dabei zeigten die Schwarz-Gelben keine fehlerfreie Vorstellung, schnitten den Bayern aber mit ungemeiner Laufbereitschaft und ganz viel Engagement den Schneid ab, so dass das 4:2 (1:0) am Ende auch leistungsgerecht war.
Die BVB-Spieler in der Einzelkritik:
Roman Weidenfeller (1-): Verlebte zehn ruhige Minuten, um dann zu beweisen, warum er für den BVB so ungemein wichtig ist. Starke Parade gegen Robben und zwei tolle Reflexe binnen weniger Sekunden gegen Shaqiri und Müller (14.). Auch im weiteren Verlauf sicher und bei den Gegentoren ohne Abwehrchance. Kevin Großkreutz (3+): Wie erwartet als Rechtsverteidiger aufgeboten, zeigte Großkreutz vor der Pause ein richtig starke Vorstellung. Ungemein bissig in den Zweikämpfen und mit enormem Vorwärtsdrang. Holte auch tief in der gegnerischen Hälfte wichtige Bälle, etwa vor Lewandowskis Großchance (19.). Hatte nach dem Seitenwechsel mit Robben weitaus größere Probleme und ließ ihn beispielsweise beim 1:1 entwischen.
Neven Subotic (3-): Kompromisslos und meist siegreich im direkten Duell, allerdings bei Flanken aus dem Halbfeld nicht immer optimal positioniert, etwa bei der Münchner Doppelchance (14.). War bei beiden Gegentoren zwar in Robbens Nähe, konnte den Niederländer aber nicht am erfolgreichen Abschluss hindern. Mats Hummels (3): Antizipierte gut und gewann dadurch wichtige Duelle, wie sein Nebenmann jedoch bei Stellungsspiel bei hohen Bällen teilweise mit Luft nach oben. Nichtsdestotrotz defensiv eine sehr souveräne Leistung. Unternahm einige erfolglose Ausflüge nach vorne und hatte bei seinen Pässen im Spielaufbau noch eine ziemlich große Streuung.
Marcel Schmelzer (3): Verteidigte gegen den trickreichen Robben schnörkellos und entnervte ihn so sehr, dass er nach der Pause auf den anderen Flügel wechselte. Gewährte Lahm in Hälfte zwei mitunter zu viel Freiraum, was dieser für gefährliche Flanken nutzte. Offensiv eher zurückhaltend.
Nuri Sahin (3): Dirigierte lautstark im defensiven Mittelfeld und machte durch gutes Stellungsspiel viele Räume dicht. In der Spielgestaltung mit vielen guten Momenten, hat aber durchaus noch Luft nach oben.
Sven Bender (2-): Unorthodoxer hätte er in der sechsten Minute kaum köpfen können, doch sein eigenwilliger Aufsetzer veranlasste Bayern-Schlussmann Starke zum folgenschweren Patzer. In der Balleroberung gewohnt stark.
Jakub Blaszczykowski (3-): Unterstützte Großkreutz vorbildlich in der Defensive und betrieb einen großen läuferischen Aufwand. Im Vorwärtsgang zwar oft mit Tempo unterwegs, aber ohne nennenswerte Durchschlagskraft.
Ilkay Gündogan (1): Auch als „Zehner“ ständig anspielbar, kaum vom Ball zu trennen und mit Pässen, die die gesamte Bayern-Abwehr aushebelten, etwa auf Lewandowski bei dessen Abseitstor (9.). Verwandelte das Stadion binnen 60 Sekunden in ein Tollhaus, als er erst mit seiner Flanke das Eigentor von van Buyten vorbereitete und dann Müller kinderleicht aussteigen ließ und per Schlenzer zum 3:1 vollendete. Klasse!
Marco Reus (2): Ein typisches Reus-Spiel. Phasenweise praktisch unsichtbar und mit einigen Fehlern im Spielaufbau, aber dann und wann brandgefährlich am Geschehen beteiligt und eiskalt im Abschluss. Staubte gedankenschnell und ohne Rücksicht auf Verluste zum 1:0 ab (6.), legte Lewandowski später wunderbar zur Großchance auf (19.) und sorgte nach toller Vorarbeit von Aubameyang für die Entscheidung - allerdings stand er im Abseits.
Robert Lewandowski (3-): Startete gut ins Spiel, war mit seiner Flanke auf Bender an der Entstehung des ersten Treffers beteiligt und tankte sich wenig später zum vermeintlichen 2:0 durch. Vergab nach gut 20 Minuten die Riesenchance zum 2:0. Wirkte im weiteren Spielverlauf nicht mehr so präsent und blieb daher unauffällig.
Sebastian Kehl (3): Kam zur Pause für Bender und war darum bemüht, die Partie zu beruhigen, was im Münchner Angriffswirbel nicht immer gelang.